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11.03.2024

Das Wildsauenheer findet seine Kampfstärke wieder

(m.s)
Nach längerer Durststrecke scheinen die Wild Pigs den Weg zurück auf die Erfolgsstrasse gefunden zu haben. In Elgg blieben sie endlich wieder einmal unbesiegt und holten immerhin drei Zähler. Weil auch die direkte Konkurrenz punktete, bleibt es im Kampf um den Klassenerhalt aber spannend. Doch die Wildsauen haben weiterhin alles in den eigenen Händen.


Höret, welch Kunde das Königreich der Wildsauen erreichte. In fast schon thurgauisch anmutenden Zürcher Gefilden zu Elgg war der Wildsauenkönig gezwungen zu handeln. Schliesslich drohte der Zerfall seiner 3.-Liga-Regentschaft. Nach diversen gescheiterten Schlachten an verschiedenen Fronten rückte der Untergrund (4. Liga) bedrohlich nahe.

Und so tat der Herrscher das, was er immer tut, wenn er sein Reich bedroht sieht. Er sandte seine tapfersten Edelmannen aus, um die Grenzen zu sichern und seine blühenden Lande zu erhalten. Das Banner übergab er einmal mehr einem seiner erfahrensten Heerführer. Der ehrenwerte Lord Fido, erster seines Namens, versammelte eine schlagkräftige Truppe hinter sich. Unter seiner Führung gen Elgg marschierten: Haupttorwächter Yannik der Kruselkopf, Bruder Luca von der Klosterinsel, Robin Hoods entfernter Kusäng Waldläufer Florius (auf den Strassen aufgrund seiner Listigkeit lediglich "der Fuchs" genannt), Manilius der Hofschreiberling, Graf Mario der Hechelnde, Knappe Remo der Wackere, Küch(l)enchef Raphael, Edelmann Nico aus dem Schneider und der gewiefte Sir Padderich, erster Offizier unter Lord Fido. Um die Verteidigungslinien zu vervollständigen, war sich Lord Fido nicht zu schade, selbst die pinkfarbene Rüstung überzuziehen und zur gebogenen Lanze zu greifen. Mit gutem Beispiel wollte er auf dem Schlachtfeld vorangehen.


UHC Wild Pigs vs. UHC Wehntal Regensdorf II 4:4

Das Wildsauenheer war aufgrund mehrerer Niederlagen in jüngerer Vergangenheit arg gebeutelt, doch verfügt Lord Fido über ausreichend Kampferfahrung, um die Köpfe seiner Mannen hoch zu halten und die Motivation zu nähren. Zunächst ging es gegen ein Heer aus dem verregneten Dorfe im wehmütigen Tale. Wahrlich kein unbekannter Widersacher, schon oft sind die beiden Reiche auf dem Schlachtfeld aneinandergeraten, und immer waren es hart umkämpfte Duelle.

Die Wildsauen wetzten ihre Hauer und stürzten sich ins Getümmel. Bald schon meinte das barmherzige Schiedsgericht, einer der Verregneten möge sich zur Abwechslung einmal ein überdachtes Kabeuschen anschauen, schliesslich kenne das arme Volk solche Schutzbildungen gegen Niederschlag nicht. Und so schickte er den Entdecker vorübergehend von dannen. Doch jede Medaille hat zwei Seiten. Was für den einen Entdecker ein Segen war (schliesslich blieb er endlich einmal für einige Zeit trocken), war für seine Kameraden ein Fluch, fehlte ihnen doch nun ein Mann. Ihre Verteidigung bekam Lücken, was die Wildsauen in Person des gewieften Sir Padderich auszunutzen wussten.

Auch in der Folge schien das Schwarzwild die Übermacht zu haben, liess die Kugel gut zirkulieren und setzte die Gegnerschaft laufend unter Druck. Zählbares resultierte daraus aber vorerst nicht. Im Gegenteil, plötzlich pflügte sich ein wehmütiger Winkelried durch und sorgte wieder für ausgeglichene Verhältnisse. In gleichem Stile ging es daraufhin weiter: Die Wildsauen legten vor, die Verregneten nach.

Wahrlich mit gutem Beispiel voran ging Lord Fido höchstpersönlich. Zweimal haute er seine gebogene Lanze auf die Kugel und beförderte diese am gegnerischen Torwächter vorbei ins Netz (2:1 und 4:3). Und dazwischen bewies Graf Mario der Hechelnde, dass er durchaus gefährlich sein kann, wenn er denn einmal längere Zeit auf den Füssen bleibt (3:2).

Die Schlacht neigte sich dem Ende zu, doch das Volk aus dem verregneten Dorfe aus dem wehmütigen Tale wollte sich nicht geschlagen geben. Ihren Torwächter verwiesen sie des Schlachtfeldes und verstärkten stattdessen ihre Flanken in der Offensive mit einem vierten Krieger. Eine Massnahme, die zum Erfolg führte. Abermals glichen sie das Geschehen aus. Daraufhin sahen die Führer beider Lager ein, dass ein Sieg unwahrscheinlich war. Viel eher hätte sich die Schlacht wohl zu einem zermürbenden, niemals enden wollenden Stellungskrieg entwickelt. Also begannen die Friedensverhandlungen, die in einem 4:4-Unentschiedensvertrag gipfelten.


UHC Mönchaltorf vs UHC Wild Pigs 4:7

Kaum war der eine Konflikt beigelegt, wurden Lord Fido und seine Mannen mit einem weiteren konfrontiert. Der Klerus wurde aufmüpfig. Ein ernstzunehmendes Warnsignal, denn die Mönche aus dem alten Dorfe hatten dem Wildsauenheer vor einiger Zeit bereits eine empfindliche 0:9-Niederlage beschert. Lord Fido, zwar sehr wohl besonnen, doch auch bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen, zögerte nicht. Er schwor Rache und führte seine Mannen abermals ins Feld.

Liess er sich von der Rache blenden? War es Übermut? Hätte er sich besser um Friedensverhandlungen bemüht? Diese Fragen konnte man sich stellen, zumal sich die Wildsauen zwar wacker schlugen, aber die Mönche zunächst die Oberhand hatten. Erneut. Schon bald lag das Schwarzwild um zwei Längen zurück.

Doch wehe dem, der an Lord Fidos Führung und der ergebenen Kampfeslust seines Gefolges zweifelt! Eines solchen möge der Pranger drohen, als dass er mit faulen Tomaten beworfen werde! Die Wildsauen bäumten sich auf, nahmen Anlauf und schlugen mit voller Wucht zurück. Innert kürzester Zeit waren es "der Fuchs" und Edelmann Nico aus dem Schneider, die für ausgeglichene Verhältnisse sorgten. Dumm nur, dass wiederum nur wenig später erneut der Klerus jubelte. Danach bat das Schiedsgericht um einen fünfminütigen Waffenstillstand.

Nach dem Unterbruch kam das Wildsauenheer zunächst nur zögerlich in die Gänge. Torwächter Yannik der Kruselkopf schlug sich zwar meistens gewohnt tapfer und vereitelte manch gefährlichen Angriff der Bibelmänner, doch schien er damit den Zorn Gottes auf sich gezogen zu haben. Nur so ist zu erklären, dass ihm ein vermeintlich gestoppter Ball irgendwie abhanden kam. Wie durch Geisterhand (oder waren es diese elenden Engelsdinger?) fluppste die Kugel aus seinen Händen, schlüpfte über ihn hinweg und kullerte wie ein geölter Aal ins Gehäuse. Wieder lagen die Wildsauen um zwei Längen zurück.

Doch der Kruselkopf wäre nicht der Kruselkopf, hätte er keine Kruseln auf dem Kopf. Und wüsste er seinen eigenen Fehler nicht mit Bravour wieder gutzumachen. Das Schiedsgericht sah eine Wildsau sich unzüchtig verhalten und ordnete einen Penalty an. Ein Mönch durfte also alleine auf Torwächter Yannik losziehen, um dem Wildsauenvolk womöglich den Todesstoss zu versetzen. Doch wer sich mit dem trotz seiner mittlerweile 25 Lenzen noch immer äusserst populären (und natürlich absolut historisch korrekten) Computerspiel Age of Empires II auskennt, der weiss: Der Mönch kann mit seinem "Wololo" zwar gegnerische Soldaten, Belagerungseinheiten und sogar Gebäude zum Christentum, Islam oder welcher Religion auch immer bekehren. Nicht aber Gaia-Elemente wie Wildsauen. Und so blieb Wildsauen-Torwächter Yannik der Kruselkopf unbeeindruckt, als der gegnerische Geistliche mit seinen "Wololo"-Rufen auf ihn zulief, und vereitelte den Penaltyversuch souverän.

Es war der Wendepunkt der Partie. Die Glanztat ihres hintersten Mannes brachte neue Energie in Lord Fidos Truppe. Und wieder benötigten sie nur wenig Zeit, um sich des Rückstands zu entziehen. War es in Halbzeit eins ein Doppelpack, schlugen die Wild Pigs nun gleich dreifach zu. Edelmann Nico aus dem Schneider, Bruder Luca von der Klosterinsel (ein Geistlicher im Sauenpelz quasi) und der Küch(l)enchef Raphael drehten die Schlacht. In der Folge versuchten auch die Mönche, was vor ihnen schon die Krieger aus dem verregneten Dorfe taten: Torwächter raus, Flanken mit einem vierten Mann verstärken. Allerdings taten sie das mit wesentlich weniger Erfolg. Denn Wildsauen-Torwächter Yannik liess nichts mehr an seinem gekrausten Kopfe vorbei. Im Gegenteil. Der Küch(l)enchef und "der Fuchs" stiessen ihre Hauer tief in die Bibelbrüder hinein und sicherten so den Sieg für ihre Mannen. Es war der erste Vollerfolg der Wild Pigs seit sieben Spielen. Letztmals jubelten die Sauen im Dezember 2023 über zwei Punkte.


Fazit

Und so neigt sich dieser Heldenepos dem Ende zu. Mit breiter Brust und drei Punkten im Gepäck kehrten Lord Fidos Mannen in heimische Gefilde zurück, umjubelt vom Wildsauenvolk, die Fanfaren erklangen, der König war glücklich. Tatsächlich hatte sein Heer eine Leistung erbracht, die an die glorreiche Vergangenheit erinnerte. Weitgehend abgeklärt, konzentriert und effektiv. Auch von vorübergehenden Rückständen liess man sich nicht beirren und zog das eigene Spiel durch. Der Erfolg gab den Wildsauen recht: Eigentlich gehören sie nicht in den Tabellenkeller.

Ganz abgewendet ist die Gefahr eines Absturzes in den Untergrund noch nicht. Dies, weil auch die blauen Gäule aus dem heutigen Wilen eine erfolgreiche Reise nach Elgg hinter sich haben. Dennoch sieht es gut aus, denn die Wild Pigs haben alles in den eigenen Händen. Zum Abschluss warten im April noch zwei Schlachten: gegen den bereits als Absteiger feststehenden TV Würenlos und als allerletztes Spiel der Saison das Direktduell mit den blauen Pferden. Ein einziger Sieg dürfte reichen, das Ziel bleiben aber zwei. Denn die Liga ist so eng, dass rein theoretisch auch ein Vorstoss auf Rang drei noch möglich wäre. Ze Wildsauenking would be amused.

In diesem Sinne: Sau, Sau, Wildsau!
Autor: M. S. aus A.
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