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21.08.2023

Road to Bern – Sieg Nummero 3?

(m.s)
Erst vor knapp zwei Monaten haben wir, mit einem knappen Sieg gegen einen Oberklassigen, die zweite Cuprunde 2023 beendet. Und nun, keine Teamsitzung, kaum Umstellungen und einige Trainings später, klopfte bereits die dritte Runde an die Tür. Die Auslosung von Swiss Unihockey bescherte uns das Dreamteam Bäretswil in die eigene Halle. Ein Gegner aus der 1. Liga. Eine schwierige Aufgabe.


Das Schreiben eines Matchberichts ist manchmal eine undankbare Aufgabe. Denn erstens wird erwartet, dass man sich noch halbwegs an das Geschehene erinnert, obwohl man durch die eigene Mitwirkung während des Spiels meist auf den Moment fokussiert und der Kopf danach oftmals ziemlich leer ist. Zweitens sollte man nach Möglichkeit einige gescheite Worte finden, egal wie erfreulich, unerfreulich, gleichgültig, schampar glatt oder langweilig das Ereignis auch war. Und drittens sind die Schreibenden häufig deshalb Schreibende, weil ihnen per Zufall die Feder besser in der Hand liegt als etwa ein Hammer oder eine Schaufel. Dieser Handwerks-Seich gibt Blasen an den Händen, imfall. Kleiner Einschub aus dem Alltag eines zartbehändeten Bürogummis. Wie dem auch sei.

Verfasser eines Matchberichts zu sein, hat aber auch seine Vorzüge. Denn man hat die Macht. Und man kann gäbigerweise dem Grundsatz nach Pippi Langstrumpf folgen: "Ich mach mir die Welt, wiede, wiede, wie sie mir gefällt!"


Cup-Runde 3: UHC Wild Pigs (3. Liga KF) vs. DT Bäretswil (1. Liga KF) 21:4 …

Nachdem man zunächst in Runde eins des Cups standesgemäss kurzen Prozess mit einem Fünftligisten gemacht hatte, lief der Wild-Pigs-Motor warm. In Runde zwei bodigten die Glücksschweinchen daher die Quasi-Erstligisten Glattal Falcons relativ locker mit 10:9 n.V., nachdem man den Vögeln zu Beginn ein kleines 0:5-Zückerchen zugestanden hatte. Drittrundengegner Dreamteam (oder kurz DT) Bäretswil, seines Zeichens echter Erstligist, konnte also kommen.

Zwar waren die Hausherren krasse Aussenseiter, doch haben sie in der letzten Runde ja bereits bewiesen, wozu sie fähig sind. Und in Andelfingen hatte man den Sieg schon vor dem Spiel in der Tasche. Denn die Wild Pigs hatten Wurst und Bier zu bieten, im Kampf um die Gunst des zahlreich erschienenen Publikums waren sie somit eindeutig im Vorteil.

Und dieser Vorteil sollte sich auszahlen. In einem Spiel, in dem man dem Gegner nichts zugestand, setzten die Weinländer zum Schaulaufen an. 8:1 zur ersten Pause, 14:1 zur zweiten, und zur Schlusssirene zeigte die Resultatetafel einen überzeugenden 21:4-Sieg an. Jedes der tapferen Schweine war mindestens mit einem Tor erfolgreich, sogar die beiden Goalies trugen sich in die Torschützenliste ein.

Und was war das? Ja, tatsächlich: In den Schlussminuten stürmte Coach Fido das Feld, gab kurzerhand den Rücktritt vom Rücktritt und stand plötzlich wieder als Aktivspieler auf dem Feld. Wie eine von der Tarantel gestochene Granate pflügte er sich übers Feld, die Dreamteamler flogen cartoonmässig links und rechts davon ins Land der Träume, bis der Fido plötzlich alleine vor dem gegnerischen Tor stand… … …und daneben schoss. Jänu, er hats versucht. Er wird seinen Fauxpas mit einigen freiwilligen Schwedenschritten wieder gut machen.

Der vergebene 100-Prozenter änderte aber nichts mehr daran, dass der zwei Klassen höher tätige Gegner mit voller Wucht zurück nach Bäretswil und zurück in die 1. Liga geballert wurde. Welch ein schöner Tag, alle waren glücklich (ausser Bäretswil), das Bier floss fröhlich, die Wurst brutzelte friedlich, alles war in bester Ordnung.


… oder auch nicht

Als Journalist bin ich mir bewusst, dass es für das Image der sowieso ständig von allen Seiten gescholtenen Presse vielleicht nicht sonderlich förderlich ist, wenn man Falschinformationen verbreitet und damit quasi am eigenen Ast sägt, mit dem gewonnenen Holz die Kritiker befeuert und schliesslich Asche erntet. Daher gebe ich hiermit zu: Im bisherigen Bericht habe ich unter Umständen eventuell ein klein wenig geflunkert. Tatsächlich könnte es vielleicht je nach dem im Bereich des hypothetisch Möglichen liegen, dass es sich mit dem Resultat theoretisch umgekehrt verhalten könnte.

Kurz gesagt: Wir haben verloren. Knapp zwar, aber doch mit 4:21. Das Dreamteam war am Ende besser, das muss man neidlos anerkennen. Der Klassenunterschied zeigte sich insbesondere darin, dass Bäretswil über die gesamte Spielzeit konstanter, im Kopf oft gedankenschneller und vor dem Tor ungemein kaltblütig war. Der Gegner nahm das Spiel ernst und nutzte jeden Fehler der Wild Pigs gnadenlos aus.

Und doch: Das Resultat erzählt nicht die ganze Geschichte. Natürlich war es am Ende eine deutliche Angelegenheit, und doch zeigten die Wildsauen einen weitgehend guten Auftritt. Über weite Strecken war das Geschehen auf dem Spielfeld (abgesehen von den Toren) ziemlich ausgeglichen, phasenweise hatten die Gastgeber ihren scheinbar übermächtigen Gegner sogar richtig gut unter Kontrolle. Aber ein Cupspiel ist lange und in der Gesamtbetrachtung gab es doch zu starke Leistungsschwankungen. An einem anderen Tag wäre womöglich mehr dringelegen, an diesem Sonntag hatte es aber nicht sein sollen.

Egal, der Cupfinal in Bern wäre sowieso viel zu weit weg, die Anreise kompliziert, und denkt nur an die Spesen… Das könnte einen so armen kleinen Bauernverein ruinieren. Daher war es vermutlich eine bewusste Entscheidung, vorzeitig aus dem Wettbewerb auszusteigen. Zum Wohle der Kinder oder so.

Und obwohl das Spiel auf dem Feld verloren ging: Den Kampf um die Gunst des zahlreich erschienenen Publikums gewannen die Wild Pigs trotzdem schon frühzeitig, und es war nicht einmal knapp. Schliesslich hatten die Hausherren Wurst und Bier zu bieten. Das war nicht gelogen.

Bis zum nächsten Jahr im Cup, wenn es wieder heisst: Road to Bern – Sieg Nummero …

In diesem Sinne: Sau, Sau, Wildsau!
Autor: M. S. aus A.
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